
Der Tunnel des Klimakteriums: Eine Reise in die Unsichtbarkeit.
Stellen Sie sich einen langen, brennend heißen Tunnel vor. Kein Licht am Ende zu sehen, nur die vage Ahnung, dass es irgendwann vorbei sein wird. Dies ist das Klimakterium – der biologische Übergang, bei dem eine Frau aus einer Existenz, die ihre Fruchtbarkeit und Attraktivität zum Aushängeschild macht, in die Sphäre der irrelevanten Unsichtbarkeit geschleust wird.
Die Gesellschaft nickt geheuchelt verständnisvoll, verdreht dabei die Augen und raunt gutgemeinte Ratschläge: „Ist doch alles ganz normal“, „Alles nur `ne Phase“. Hitzewallungen? Depressionen? Schmerzen? Gehirnnebel? „Stellen Sie sich doch nicht so an!“ Alles nur hysterische weibische Imagination. Ein bisserl Yoga, ein paar langgezogene Kräutertees – dann wird das schon. Nur bloß kein Drama! Während Männer mit ihren silbernen Schläfen souverän zwanzig Jahre Jüngere verführen, weil das Alter ein Privileg ist, das sie interessant und sexy macht, hören gleichaltrige Frauen den Countdown zur Irrelevanz immer lauter ticken und klammern sich verzweifelt mit Anti-Aging-Cremes an der Illusion der Jugend fest.
Und dann, endlich, geschafft! Der Tunnel liegt hinter ihr. Willkommen im postmenopausalen Paradies, an dem frau meist nichts als höfliche Gleichgültigkeit zu erwarten hat. Sofern sie überhaupt noch gesehen wird. Alt, unfruchtbar, abgehakt. Irrelevant. Aber sehen wir es positiv: Mit der Unsichtbarkeit kommt eine bis dato unbekannte Freiheit. Wer nicht gesehen wird, kann zumindest darauf hoffen, weniger oft belästigt zu werden. Und vielleicht birgt sie auch eine Form der Macht: Wer nicht beäugt wird, kann sich endlich frei bewegen. Wer nicht bewertet wird, kann selbst entscheiden, was zählt.
Autor: Daniela Luschin
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